Wehrbeauftragter hält Debatte um Wehrpflicht für überflüssig
Wehrbeauftragter hält Debatte um Wehrpflicht für überflüssig - Politik in Berlin
Eine Rückkehr zur Wehrpflicht wäre keine Garantie dafür, dass es keine rechtsextremistischen Vorfälle mehr geben könnte. Denn auch in der deutschen Bevölkerung, wie in ganz Europa, seien Tendenzen von Nationalismus und Populismus zu verzeichnen. Bartels betonte: "Es gibt kein Sonderphänomen Bundeswehr." Die Freiwilligenarmee sei gut in die demokratische Gesellschaft integriert: "Viele Soldaten sind im politisch-demokratischen Leben aktiv, sie sind in Vereinen und Parteien engagiert, kandidieren als Personalräte oder fürs Kommunalparlament - das geht viel tiefer als in vielen anderen Ländern." Zudem sei es organisatorisch gar nicht möglich, zur allgemeinen Wehrpflicht zurückzukehren. "Wir müssten einen ganzen Jahrgang von jungen Männern und heute gewiss auch Frauen betrachten. Für Hunderttausende von tauglich gemusterten Rekruten jedes Jahr gibt es aber keine militärischen Strukturen, keine Kasernen, keine Waffen und keine Ausbilder", sagte Bartels. Der SPD-Politiker forderte stattdessen ausreichend Zeit auf den Dienstplänen für die Ausbildung in Ethik, Innerer Führung und politischer Bildung.
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