Steuer-Gewerkschaft will „Obergrenze Null“ bei Steuerhinterziehung

Steuer-Gewerkschaft will „Obergrenze Null“ bei Steuerhinterziehung - bei Kurznachrichten Plus

Steuer-Gewerkschaft will „Obergrenze Null“ bei Steuerhinterziehung - Politik in Berlin

Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG) hat nach Bekanntwerden der "Paradise Papers" von der geplanten Jamaika-Koalition eine "Obergrenze Null" in Sachen Steuerhinterziehung und Steuerflucht gefordert. "Es geht so nicht weiter, dass sich die Staatenwelt an der Nase herumführen lässt", sagte DSTG-Chef Thomas Eigenthaler dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND). "Es sind bestimmte reiche Leute, die sich getrieben durch Gier, durch Arroganz und durch eine Staatsverachtung beim Steuerzahlen in die Büsche schlagen und den Staat der Lächerlichkeit preisgeben."

Eigenthaler sagte, dies seien "Leute, die jeglichen Anstand verloren haben und am Ende des Tages noch auf ein Bundesverdienstkreuz hoffen". Das System werde unterstützt durch eine dubiose Anwaltselite, die sich auch das kleinste Steuerschlupfloch auf dem Erdball zunutze mache, während dem Arbeitnehmer in Deutschland jeder Cent automatisch abgezogen werde. "Es ist eine Schande", so Eigenthaler, "dass sich viele Vorgänge sogar innerhalb der EU abspielten." Als nationale Sofortmaßnahme sollten die jüngst beschlossenen Meldepflichten nicht nur für "Drittstaaten", sondern auch für alle Investments in EU-Staaten eingeführt werden. Europäische Steueroasen wie Malta, Madeira, die Kanalinseln, Luxemburg und Irland seien genauso zu behandeln wie Oasen außerhalb der EU, sagte Eigenthaler. Es könne auch nicht sein, dass Großbritannien noch immer den großen Verhinderer spiele, obwohl sich das Land zum Brexit entschlossen habe. Außerdem müsse Steuerhinterziehung durch Trusts, durch Briefkastenkonstruktionen und durch die Einschaltung von Strohmännern auch innerhalb der EU automatisch als sogenannte "schwere Steuerhinterziehung" eingestuft werden.

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