SPD und FDP unnachgiebig im Koalitionsstreit um Rentenpaket II
SPD und FDP unnachgiebig im Koalitionsstreit um Rentenpaket II - Politik in Berlin
"Christian Lindner und seine Fraktion müssen jetzt zur Vereinbarung der Bundesregierung stehen." Schon vor der Sommerpause stritten sich SPD und Liberale wiederholt um das Rentenpaket. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatten es im Frühjahr gemeinsam vorgestellt.
"Je dünner die Finanzierungsdecke für eine Absicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent ist, desto ehrgeiziger muss das Generationenkapital ausgestaltet werden, um eine generationengerechte Finanzierung zu gewährleisten", sagte Sozialpolitiker Kober jetzt dem "Tagesspiegel". Sein Fazit: "Fehlender Generationengerechtigkeit reichen wir keine Hand." SPD-Fraktionsvize Schmidt hingegen besteht darauf, dass es beim Verabredeten bleiben müsse: "Das Rentenpaket II ist bereits ein Kompromiss, und zwar ein guter, der genau so im Koalitionsvertrag festgeschrieben wurde. Bei diesem Kompromiss muss es jetzt bleiben."
Das Gesetz solle bis zum Jahresende im Bundestag verabschiedet werden und zügig in Kraft treten. Zu dem Konflikt äußerte sich auch Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki. Er betrachtet die bisherige Einigung schon als abgeräumt, und zwar angesichts "der demografischen Entwicklung, der dankenswerterweise längeren Lebenserwartung und der nicht mehr schön zu redenden Wachstumsschwäche". Für die macht er auch den Grünen Robert Habeck verantwortlich: Die Wachstumsschwäche, sagte Kubicki dem "Tagesspiegel", sei "durch Fehlentscheidungen des amtierenden Wirtschaftsministers verstärkt". Kubicki zurrt die Position der Liberalen fest: "Das Versprechen eines verstetigten Rentenniveaus wird ohne Veränderung des Renteneintrittsalters nicht eingelöst werden können."<P>
Schreibe einen Kommentar