SPD, Mieterbund und IG Bau wollen Mieterschutz schnell verschärfen
SPD, Mieterbund und IG Bau wollen Mieterschutz schnell verschärfen - Politik in Berlin
"Ein solcher Nachweis ist aber in der Praxis unmöglich", sagte Wiese. Er forderte Buschmann auf, den Weg für einen vom Bundesrat eingebrachten Gesetzesentwurf freizumachen. "Nach dem Urlaub sollte Buschmann außerdem seine Arbeitsverweigerung beenden und endlich die versprochenen Gesetzesentwürfe zu den mietrechtlichen Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag vorlegen", sagte der SPD-Fraktionsvize. Rückendeckung erhält Wiese vom Deutschen Mieterbund.
Weder die Mietpreisbremse noch die Kappungsgrenze oder der Mietwucher-Paragraf schützten die Mieter im ausreichenden Maße, sagte Mieterbundpräsident Lukas Siebenkotten den Funke-Zeitungen. Dabei könnte der Mietwucher-Paragraf der effektivste Schutz für Mieter sein, "weil der Staat eingreifen kann und sich Mieter nicht ausschließlich allein wehren müssen. Mit der gegenwärtigen Rechtslage ist er aber zahnlos." Auch Gewerkschaftschef Robert Feiger, Bundesvorsitzender der IG Bau, forderte eine Verschärfung des Mietwucher-Paragraphens.
"Mietwucher ist der sozial-toxische Auswuchs des Wohnungsmangels. Vermieter-Gier, die in Mietwucher mündet, ist nicht akzeptabel", sagte Feiger den Funke-Zeitungen. Er forderte höhere Bußgelder und eine "weniger aufwändige Nachweispflicht". Auch die Wohnungsämter und Jobcenter nahm Feiger in die Pflicht: "Wenn der Staat beim Wohngeld und bei den Kosten der Unterkunft überteuerte Mieten zahlt und damit also überhöhte Preise akzeptiert, dann dreht er letztlich selbst auch an der Mietenschraube." <P>Wohnungsämter und Job-Center müssten wuchernde Vermieter verklagen, forderte Feiger. "Denn gerade das hätte eine echte disziplinierende Wirkung."
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