Putin-Gegner Jaschin lehnt Polizeischutz ab
Putin-Gegner Jaschin lehnt Polizeischutz ab - Gemischtes in Berlin
Im August kam er bei einem Gefangenenaustausch frei und lebt inzwischen im Exil in Berlin - allerdings nicht unbehelligt: "Ich weiß mittlerweile sehr gut, wie russische Agenten oder Polizisten aussehen", so der 41-Jährige.
"Ich hatte oft mit ihnen zu tun." In dem Berliner Café habe er schließlich seinerseits Fotos von dem Unbekannten gemacht und sie der Polizei geschickt. Trotzdem versuche er, nicht über die Gefahr durch Spione und Agenten nachzudenken. Nach seiner Ankunft hatte er ein Gespräch mit der deutschen Polizei gehabt.
"Es ging darum, dass sie sich um meine Sicherheit und mein Auftreten in der Öffentlichkeit sorgen." Das könne er verstehen, so der Oppositionelle. "Es wäre für den deutschen Staat ein Problem, wenn ich plötzlich erschossen auf der Straße liegen würde." <P>Polizeischutz lehne er aber dennoch ab, so Jaschin. "Ich hatte nicht mal in Moskau Bodyguards, warum sollte ich dann hier welche haben?" Jaschin beklagte darüber hinaus die Zustände in seinem Heimatland: "Putin hat mein Volk als Geisel genommen", sagte er den Funke-Zeitungen. "Die meisten Leute haben Angst davor, sich gegen ihn und sein Regime zu stellen."
Jaschin bezeichnete dies als "Stockholm-Syndrom". Kritikern werde durch die Propaganda-Maschinerie das Gefühl vermittelt, mit ihrer Meinung isoliert zu sein. Jaschin, der 2022 wegen seiner offenen Kritik am Krieg gegen die Ukraine zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war, erneuerte seine Forderung an den Westen, Kiew nach Kräften zu helfen. "Sowohl der Westen als auch die russische Opposition sollten alles dafür tun, um die Ukraine zu retten", sagte er.
"Es darf keine Illusion darüber geben, dass Putin sich mit der Ukraine zufriedengeben würde."
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