Opferberatungsstellen melden deutlichen Anstieg rechter Gewalt

Opferberatungsstellen melden deutlichen Anstieg rechter Gewalt - Gemischtes in Berlin
Sie legten um 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Rassismus bleibt wie in den Vorjahren das häufigste Tatmotiv; die Anzahl rassistischer Angriffe ist dabei erneut um 33 Prozent gestiegen (2023: 1.446; 2022: 1.088). Die Täter kommen laut VBRG aus allen Altersgruppen, viele bekennen sich offensiv zu ihrer Gesinnung. Die Zahl antisemitisch motivierter Angriffe stieg um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr (2023: 318; 2022: 201).
Die von den Opferberatungsstellen in elf von 16 Bundesländern antisemitisch motivierten registrierten Körperverletzungsdelikte hatten sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht (2023: 71; 2022: 21). Antisemitisch motivierte Bedrohungen und Nötigungen haben sich im gleichen Zeitraum nahezu verdoppelt (2023: 211; 2022: 121). Die Anzahl rechter Angriffe gegen sogenannte politische Gegner blieb dem Verband zufolge auf einem anhaltend hohen Niveau (2023: 315; 2022: 387). Auch einen Anstieg von queer- und transfeindlich motivierten Angriffen auf 245 (2022: 174) registrierten die Opferberatungsstellen. Die Entwicklung ist in den Bundesländern uneinheitlich.
In zwei ostdeutschen Bundesländern - Brandenburg und Sachsen-Anhalt - sind rechte und rassistische Angriffe im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegen. Gemessen an der Einwohnerzahl wurden im Monitoring der Opferberatungsstellen die meisten rechten Gewalttaten in Berlin (8,20 pro 100.000 Einwohner), Sachsen-Anhalt (6,6), Brandenburg und Hamburg (jeweils 5,2) registriert. In Mecklenburg-Vorpommern (5,0), Thüringen (4,0) und Sachsen (3,9 Angriffe) blieb die Anzahl der Gewalttaten auf hohem Niveau. Wie schon in den Vorjahren ist die Zahl erfasster rechter Gewalttaten in westdeutschen Flächenländern wie Schleswig-Holstein (2,6 Angriffe pro 100.000 Einwohner), im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (1,1) sowie in Bayern (0,8) und Baden-Württemberg (0,5) im Vergleich zu Ostdeutschland und Berlin wesentlich geringer.<P>
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