Meeresspiegel: Thwaites-Gletscher schmilzt schneller als erwartet

Meeresspiegel: Thwaites-Gletscher schmilzt schneller als erwartet - Gemischtes in Washington D.C.
Bei Springfluten kann eine noch breitere Zone betroffen sein. Dadurch wird das Eis anfälliger für die Schmelze als bisher angenommen; der Eisverlust geht schneller vonstatten. "Wir kommen zu dem Schluss, dass die Zukunft des Thwaites-Gletschers - und anderer antarktischer Gletscher - davon abhängt, wie schnell warmes Wasser die Grundgebirgszonen über große Entfernungen erodiert, und dass dies viel schneller passiert, als es die derzeitigen Modelle erwarten lassen", schreiben die Autoren. Durch neue Modelle könnte besser vorhergesagt werden, wie stark der Meeresspiegel bereits in den nächsten Jahrzehnten ansteigt. Studien aus dem vergangenen Jahr legen nahe, dass der Kipppunkt des Gletschers bereits überschritten sein könnte und damit der Prozess unaufhaltsam geworden ist.
Bislang waren Klimawissenschaftler davon ausgegangen, dass der Kollaps rund 2.000 Jahre dauern dürfte - vorausgesetzt, der Prozess wird nicht durch eine deutlich höhere Erderhitzung weiter beschleunigt. Sollte der gesamte Westantarktische Eisschild zerfallen, hätte dies einen durchschnittlich drei Meter höheren Meeresspiegel zur Folge. Staaten wie Vanuatu, die Malediven, Tuvalu und die Marshall-Inseln sowie zahlreiche Küstenstädte wie etwa Hamburg liegen nicht mehr als zwei Meter über dem Meeresspiegel. Betroffen wären auch Trinkwasservorräte, weil salziges Meerwasser in das Grundwasser eindringt, sowie einige Ökosysteme.
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