Kommunen fürchten Wiedereinführung des Familiennachzugs
Kommunen fürchten Wiedereinführung des Familiennachzugs - Politik in Berlin
Landsberg gab zudem zu bedenken, dass Geflüchtete sich derzeit stark auf bestimmte Ballungsgebiete und Städte konzentrierten. "Dadurch kommt es zu einer ungleichen Lastenverteilung, und es entsteht die Gefahr sozialer Brennpunkte oder Ghettobildungen." Landsberg knüpfte den Familiennachzug an Bedingungen. Betroffene Flüchtlinge sollten ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familie selber sichern können, und es sollte überdies ausreichender Wohnraum vorhanden sein. "Wir brauchen dringend mehr Unterbringungsmöglichkeiten, bevor Menschen nachgeholt werden", sagte der Städtebund-Geschäftsführer. "Konflikte zwischen der einheimischen Bevölkerung und Geflüchteten auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum müssen vermieden werden." Daher sollte das Thema sozialer Wohnungsbau ganz oben auf der Agenda einer neuen Bundesregierung stehen. Landsberg sieht auch keine rechtliche Pflicht für einen Familiennachzug. "Aus dem Verfassungsrecht, dem Völkerrecht, dem Unionsrecht und der Kinderrechtskonvention folgt kein unbedingtes Nachzugsrecht für Flüchtlinge mit subsidiären Schutzstatus", sagte er. Trotzdem gelte auch für subsidiär Schutzberechtigte, dass "in Härtefällen und aus dringend humanitären Gründen weiterhin Ausnahmen von der Aussetzung des Familiennachzugs möglich" seien.
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