IWH kappt Konjunkturprognose
IWH kappt Konjunkturprognose - Wirtschaft in Halle (Saale)
Zwar hätten Sorgen um die Konjunktur in den USA Anfang August zu heftigen Turbulenzen auf den Finanzmärkten geführt, kurz darauf hätten aber positive Neuigkeiten die Märkte wieder beruhigt. Im September dürften die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen senken. Die Finanzpolitik sei in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften zwar leicht restriktiv ausgerichtet, der Restriktionsgrad dürfte sich aber verringern. Der längere Zeit über stagnierende Welthandel mit Waren habe seit dem Frühjahr wieder ein wenig zulegt.
Allerdings dürfte die Binnennachfrage in China schwach bleiben, und in den USA dürfte das Expansionstempo nachlassen; das Risiko einer Rezession sei aber nicht allzu hoch. Die europäische Konjunktur dürfte sich ab dem Winterhalbjahr 2024/2025 im Zuge steigender Reallöhne leicht beleben, so die Forscher. Im zweiten Quartal 2024 ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt laut IWH leicht gesunken. Die Bruttoanlageinvestitionen gingen im zweiten Quartal um 2,2 Prozent zurück, wobei die privaten Ausrüstungsinvestitionen um 6,2 Prozent einbrachen.
Das Verhältnis des Volumens aller Ausrüstungsinvestitionen zum Bruttoinlandsprodukt sei seit der Pandemie deutlich geringer als zuvor. "Ein wichtiger Grund dafür dürfte in langfristig eingetrübten Exportaussichten liegen, denn der deutsche Anteil an den weltweiten Warenexporten ist seit der Zeit vor Pandemieausbruch deutlich gesunken", sagte Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik und Vizepräsident des IWH. "Für die deutsche Wirtschaft ist es ein erheblicher Einschnitt, wenn die wirtschaftlichen Impulse nicht mehr von Erfolgen des Exportsektors kommen."
Schreibe einen Kommentar