IW-Studie: AfD wird in Umfragen unterschätzt
IW-Studie: AfD wird in Umfragen unterschätzt - Politik in Berlin
"Einer angenommenen sozialen Erwünschtheit entsprechend" würden die Befragten "eine unwahre Auskunft über ihr Wahlverhalten" geben. Für die Studie wurden zu den Landtagswahlen der Jahre 2014 bis 2016 die jeweiligen Umfragewerte und die tatsächlichen Endergebnisse der AfD ausgewertet. Dabei ergab sich, dass die Endergebnisse zum Teil deutlich über jenen Werten lagen, die bei vorherigen Umfragen ermittelt worden waren. So waren bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz 2016 von Infratest-Dimap und der Forschungsgruppe Wahlen bei der jeweils letzten Umfrage vor der Wahl AfD-Werte ermittelt worden, die um bis zu einem Viertel niedriger waren als die tatsächlichen Ergebnisse der Partei. Diese Endergebnisse waren bei fast allen Landtagswahlen auch erheblich höher als die AfD-Werte in den Prognosen, die an jenen Tagen um 18 Uhr auf der Basis von Befragungen in den Wahllokalen veröffentlicht worden waren. Bei diesen Prognosen lagen die AfD-Werte um bis zu einem Fünftel niedriger als ihre Endergebnisse. Die Studien-Autoren Knut Bergmann und Matthias Diermeier sehen dabei Unterschiede zwischen Ost und West. So seien die 18-Uhr-Prognosen bei den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt "deutlich präziser" gewesen bei den Wahlen in den westdeutschen Bundesländern Hamburg, Bremen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Das könne daran liegen, "dass im Osten die Wahl der AfD als etwas völlig `Normales‘ angesehen" werde, heißt es in der Studie. Dementsprechend falle es in Ostdeutschland leichter, sich zur AfD auch in Umfragen zu bekennen, sodass diese präziser würden.
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