Grüne: Produktsiegel-Portale der Regierung verwirren Verbraucher
Grüne: Produktsiegel-Portale der Regierung verwirren Verbraucher - Politik in Berlin
"Was wir brauchen, ist ein vertrauenswürdiges Siegel pro Sektor." Laut Maisch bewerten verschiedene Verbraucherportale dieselben Siegel unterschiedlich. Als Beispiel nannte die Grünen-Politikerin das Kleiderlabel "Cotton made in Africa" des Unternehmers Michael Otto. Bei "Label online", welches vom Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz (BMJV) Fördermittel erhält, wird das Siegel als "besonders empfehlenswert" eingestuft, das Portal "Siegelklarheit", welches vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) betrieben wird, empfiehlt es nur als "gute Wahl". Unterschiedlich fallen die Bewertungen auch bei dem von der Fair Wear Foundation vergebenen Gütezeichen für ökologische und sozial fair hergestellte Mode aus. Während "Label online" es als nur "empfehlenswert" führt, stuft "Siegelklarheit" das Siegel als "sehr gute Wahl" ein. Die Grünen-Politikerin Maisch macht den Bund für die widersprüchlichen Urteile verantwortlich. "Die Bundesregierung versagt beim Lichten des Siegeldschungels", sagte sie. Die Bundesregierung sieht hingegen in dem von ihr initiierten Verbraucherportal "Siegelklarheit" ein geeignetes Instrument, um sich über gängige Umwelt- und Sozialsiegel zu informieren. Für das Portal seien "produktgruppenspezifische Mindestkriterien" in den Bereichen Glaubwürdigkeit, Sozialverträglichkeit und Umweltfreundlichkeit festgelegt worden, heißt es in einer Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion. Damit gebe es eine "Benchmark für Siegel, welche die Unterscheidung zwischen vertrauenswürdigen, inhaltlich anspruchsvollen und weniger vertrauenswürdigen Siegeln erlaubt".
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