Fall Yücel: Türkische Gemeinde Bayern wirft Erdogan Rechtsbeugung vor
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Fall Yücel: Türkische Gemeinde Bayern wirft Erdogan Rechtsbeugung vor - Politik in München
Der Sprecher der Türkischen Gemeinde in Bayern (TGB), Vural Ünlü, hat der türkischen Regierung im Fall des inhaftierten "Welt"-Journalisten Deniz Yücel Rechtsbeugung vorgeworfen. "Angesichts der grotesken Vorverurteilung" Yücels sei mit einem fairen und unabhängigen Gerichtsverfahren nicht zu rechnen, sagte Ünlü der "Welt am Sonntag". Nach Wochen im Polizeigewahrsam hatte ein Haftrichter in Istanbul Untersuchungshaft für Yücel angeordnet.
Der Vorwurf der Terror-Propaganda aber sei an den Haaren herbeigezogen, so Ünlü: "Deniz Yücel hat sich mit PKK-Anhängern getroffen, hat deren Position beschrieben. Das mögen viele in der Türkei für deplatziert und geschmacklos halten. Die PKK hat dem Land ja auch viel Leid zugefügt. Aber Yücel deswegen einzusperren? Das ist doch absurd." Der Journalist sei vielmehr ein politischer Gefangener, sagte Ünlü. Yücel würde vom türkischen Präsident Erdogan "instrumentalisiert, um im national-konservativen Lager auf Stimmenfang zu gehen" und für das bevorstehende Referendum in der Türkei zu punkten: "Deshalb inszeniert er sich als starker Mann, der sich nichts gefallen lässt. Von niemandem. Yücel kommt ihm da gerade recht."
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