Epidemiologe Wichmann: Höheres Gesundheitsrisiko durch Fahrverbote
Epidemiologe Wichmann: Höheres Gesundheitsrisiko durch Fahrverbote - Gemischtes in Berlin
"Unter dem Strich sind eventuell mehr Menschen einem erhöhten Gesundheitsrisiko durch NO₂ ausgesetzt als vor der Sperrung", sagt der heute emeritierte Forscher der "Zeit". Städte kontrollierten bei Fahrverboten "meist nur, ob der Grenzwert in dem gesperrten Bereich eingehalten wird", sie prüften üblicherweise nicht, wie sich die Verkehrsverlagerung auswirkt. Dazu sagt Wichmann: "Wenn nach einem Fahrverbot mehr Menschen einem Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind als vorher, kann man das doch nicht verantworten!" Wichmann hat sich als Epidemiologe jahrzehntelang mit den Gefahren von Schadstoffen in der Luft befasst, unter anderem für die Weltgesundheitsorganisation WHO. Er rechnet schon bald mit neuen Richtwerten der WHO, "anschließend wird auch über neue EU-Grenzwerte zu entscheiden sein". Wenn die Politik lockerere Grenzwerte festsetze, müsse sie "gute Argumente vorlegen, warum sie von den neuen WHO-Erkenntnissen abweichen möchte. Sie muss dies schließlich vor den Bürgern rechtfertigen".
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