Bundesregierung will weiter Rüstungsgüter an VAE liefern
Bundesregierung will weiter Rüstungsgüter an VAE liefern - Politik in Berlin
Ende März hatte der Bundessicherheitsrat eine Verlängerung des Rüstungsexportstopps für Saudi-Arabien um weitere sechs Monate beschlossen. Regierungssprecher Steffen Seibert bezog seinerzeit ausdrücklich die Vereinigten Arabischen Emirate in das Embargo mit ein. Seibert erklärte, die Bundesregierung werde sich in Konsultationen mit den europäischen Partnern dafür einsetzen, "dass die gemeinsam produzierten Rüstungsgüter im Jemen-Krieg nicht zum Einsatz kommen und dass keine endmontierten Rüstungsgüter aus diesen Gemeinschaftsprogrammen an Saudi-Arabien und die VAE ausgeliefert werden". Es sei "unverantwortlich, dass das offiziell erklärte Waffenembargo der Bundesregierung für die Vereinigten Arabischen Emirate im Gegensatz zu Saudi-Arabien nicht gilt, obwohl die VAE einen mindestens gleichgroßen Anteil am mörderischen Krieg im Jemen haben", sagte Dagdelen den Zeitungen. Die Linken-Außenexpertin forderte die Bundesregierung auf, die Rüstungsexporte an die Golfstaaten umgehend zu stoppen - "auch diejenigen über Frankreich, Großbritannien und Italien". SPD-Verteidigungsexperte Rolf Mützenich wertete die Aussage des Bundeswirtschaftsministeriums als Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Ich hätte mir gewünscht, dass die Regelung auch auf die Verbündeten im Jemen-Krieg angewendet wird. Man kann Saudi-Arabien nicht isoliert betrachten", sagte Mützenich den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland". Nach Angaben der Bundesregierung erteilte Deutschland 2018 allein für die Vereinigten Arabischen Emirate Rüstungsexportgenehmigungen im Wert von mehr als 45 Millionen Euro. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums an Grünen-Verteidigungsexpertin Katja Keul hervor, über die die Zeitungen berichten.
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