Bedford-Strohm kritisiert radikale Tendenzen im Islam „in aller Schärfe“

Bedford-Strohm kritisiert radikale Tendenzen im Islam „in aller Schärfe“ - Gemischtes in Berlin
Allerdings müssten dann anderswo Orte geschaffen werden, damit sie dort würdig leben könnten. Auf die Frage nach der Gewalt im Islam, meinte Bedford-Strohm, er nehme den Islam sehr unterschiedlich wahr. "Es gibt Verständnisse des Islam, die man in aller Schärfe zurückweisen muss. Aber anstatt den Islam deshalb generell abzuwerten oder gar zu verdammen, müssen wir die Menschen stärken, die ihre eigenen Traditionen kritisch reflektieren." Die Diskussion darüber, dass er bei einem Besuch am Tempelberg das Kreuz abnahm, tue ihm "tatsächlich weh", sagte Bedford-Strohm, weil sie dem widerspreche, was er vertrete, "nämlich dass zum interreligiösen Dialog Erkennbarkeit gehört. Es war eine extreme Ausnahmesituation." Er hoffe, er komme nie wieder in so eine Situation. Dass er sich möglicherweise entgegen Luthers Lehre von den zwei Reichen zu sehr in die Politik einmische, wies der EKD-Ratsvorsitzende zurück: Martin Luther habe den Frühkapitalismus seiner Zeit mit scharfen Worten kritisiert. "Wie bitte soll ein Mensch, der so unverblümt in die Politik und Wirtschaft mit hinein redete wie Luther, als Begründung für eine Ethik herhalten, die sich aus diesen Fragen raus halten soll", konterte der Theologe.
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