Albanien drängt auf EU-Beitrittsverhandlungen
Albanien drängt auf EU-Beitrittsverhandlungen - Politik in Tirana
Rama erwartet die baldige Aufnahme der EU-Beitrittsverhandlungen. Albanien habe sämtliche Auflagen der EU-Kommission erfüllt, darunter eine umfassende Justizreform: "Ehrlich gesagt: Ich glaube, wir könnten mit den Beitrittsgesprächen inzwischen begonnen haben, denn wir haben die Verpflichtungen erfüllt. Die wichtigste war die Justizreform, deren Umsetzung schwierig war. Wir mussten dazu unsere Verfassung ändern, das ist nichts Alltägliches." Inzwischen habe man die Grenzkontrollen verschärft, um die Zahl der Albaner, die das Land verlassen, um in der EU Arbeit zu suchen, zu reduzieren. Vor allem Frankreich hatte darauf gedrängt, da die Zahl albanischer Asylbewerber dort 2016 stark gestiegen war. Rama kritisierte allerdings, dass Albaner im Vergleich zu anderen Balkanbewohnern schlechter gestellt seien: "Das Verfahren ist nicht fair: Es gab im vergangenen Jahr 50.000 Kroaten, die ihr Land verlassen haben. Aber die zählt niemand, denn sie sind halt EU-Bürger. Sie suchen sich woanders einen Job, und das gilt als normal. Wenn unsere Leute das machen, müssen sie Asyl beantragen, denn sie haben keinen Zugang zum EU-Arbeitsmarkt."
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