Aktionärsberater Hermes will Deutsche-Börse-Vorstand nicht entlasten

Aktionärsberater Hermes will Deutsche-Börse-Vorstand nicht entlasten - Wirtschaft in Frankfurt/Main
Die Deutsche Börse war mit dem Versuch einen europäischen Börsenchampion zu schmieden am Widerstand der EU-Wettbewerbsbehörden gescheitert. Börsenchef Carsten Kengeter hatte vor einigen Wochen im Gespräch mit dem "Handelsblatt" Fehler eingeräumt. So habe die Deutsche Börse nicht optimal kommuniziert und die politische Dimension des Deals möglicherweise unterschätzt. Aus Aktionärssicht habe nichts gegen die "kalkulierbaren Risiken" einer Fusion gesprochen, sagte Hirt. "Dabei erwarten wir aber keine politische Naivität und eine optimale Kommunikation mit wesentlichen Anspruchsgruppen." Hirt sieht auch den Aufsichtsrat in der Pflicht. Das Kontrollgremium solle die Gründe für den gescheiterten Zusammenschluss genau analysieren, sagte er. "Dabei sollten auch die Kommunikationsdefizite des Vorstands zur Sprache kommen und überlegt werden, welche Erfahrungen und Fähigkeiten möglicherweise im Gremium fehlen. Aufgrund der Managementdefizite sollte er die Vorstandsvergütung für dieses Jahr senken." Durch den Widerstand von Hermes wird die Aktionärsfront gegen den seit gut zwei Jahren amtierenden Kengeter breiter. Auch der US-Stimmrechtsberater Glass Lewis hatte seinen Kunden geraten, sowohl den Vorstand als auch den Aufsichtsrat nicht zu entlasten. Allerdings wird in Investorenkreisen dennoch mit einer mehrheitlichen Entlastung des Vorstands gerechnet.
Schreibe einen Kommentar