5.600 Milchbauern haben seit Abschaffung der Milchquote aufgegeben
5.600 Milchbauern haben seit Abschaffung der Milchquote aufgegeben - Wirtschaft in Berlin
Der stärkste Rückgang war laut Ministerium in Süddeutschland zu verzeichnen: Im besagten Zeitraum gaben in Bayern 2.353 Betriebe die Milchviehhaltung auf, in Baden-Württemberg fast 1.000. Auf Platz drei folgt Niedersachsen mit 707 Bauernhöfen, vor Nordrhein-Westfalen mit 704 und Schleswig-Holstein mit 233. Das Bundeslandwirtschaftsministerium beruft sich bei seiner Antwort auf die Zahlen der halbjährlichen sogenannten Viehbestandserhebung vom 3. Mai 2015 zum 3. November 2016. Der Wegfall der Quote fiel zusammen mit einer Preiskrise auf dem Milchmarkt. Die Lage habe sich aber mittlerweile wieder konsolidiert, der Erzeugerpreis für Milch sei über die 30-Cent-Marke geklettert, so das Ministerium. Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, warnte in der Zeitung, dass die Krise in einigen Regionen noch nicht ausgestanden sei. Im Süden Deutschlands werde tendenziell mehr gezahlt als im Norden. "Gerade nach den zwei Krisenjahren reicht ein Milchpreis von knapp über 30 Cent für viele Betriebe noch nicht aus", so Krüsken. Grünen-Agrarpolitiker Friedrich Ostendorff kritisierte, dass die Bundesregierung seit Wegfall der Quote und Ausbruch der Krise zu wenig unternommen habe, um Milchbauern zu stärken und den Markt krisenfest aufzustellen. "Die Bundesregierung verschließt die Augen und redet sich die Lage schön", so Ostendorff.
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